Ein Baustein unseres Angebotsspektrums sind quantitative Strategien, deren Ergebnisse wir auch teilweise auf unserer Website vorstellen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Einblick geben, wie wir die Qualität und Konsistenz der Strategien sicherstellen.
Vorweg ein paar allgemeine Worte zu unseren quantitativen Strategien. Indikatoren bilden die Basis und geben bei Erreichen von absoluten oder relativen Kursniveaus Signale für eine Anpassung in der Positionierung. Dies kann beispielsweise der Aufstockung einer bestehenden Position sein.
Zur Verdeutlichung ein einfaches Beispiel: Angenommen, der 30 Tages-Durchschnitt der Rendite 10-jähriger US Staatsanleihen wäre ein Indikator für eine Longposition im S&P. In diesem Fall wäre die Positionsgröße davon abhängig, auf welchem Niveau sich der 30 Tages-Durchschnitt befindet.
Tatsächlich sind die Indikatoren natürlich komplexer und üblicherweise handelt es sich auch um mehr als einen Indikator pro Strategie.
Strategien werden unter verschiedenen Gesichtspunkten geprüft, bevor sie implementiert werden. Diese werden nachfolgend kurz erläutert.
Bevor mit historischen Daten geprüft wird, ob ein Indikator in der Vergangenheit brauchbare Signale geliefert hat, muss es eine inhaltlich sinnvolle Erklärung für den unterstellten Zusammenhang geben, damit der Indikator weiter verfolgt wird. Zur Verdeutlichung ein überspitztes Beispiel: Auch wenn die Preisentwicklung von Schokoladeneis an Eisdielen in der Vergangenheit ein guter Indikator für die zukünftige Entwicklung des DAX war, lässt sich ein sinnhafter Zusammenhang nur schwer herstellen. Deshalb würde die Preisentwicklung von Schokoladeneis nicht als Indikator für die Positionierung im DAX dienen können.
Anhand eines definierten Zeitraums in der Vergangenheit wird der Erfolg der Strategie mit realen Daten getestet. Ob das Ergebnis zufriedenstellend ist, wird insbesondere an den Größen Performance, Drawdown, Volatilität im Vergleich mit dem der Strategie zugrunde liegenden Index oder Investitionsinstrument festgemacht. Während des Backtestings werden auch Optimierungen der Indikatoren innerhalb des definierten Zeitraums in der Vergangenheit vorgenommen, beispielsweise dass bei gleitenden Durchschnitten die Anzahl der Tage variiert wird.
Kleinere Veränderungen in der Parametrisierung des Indikators dürfen dessen Aussagekraft nicht komplett verändern. Dient beispielsweise der 30 Tages-Durchschnitt der Rendite 10-jähriger US Staatsanleihen als guter Indikator für den S&P, der 28, 29 oder 31, 32 Tages-Durchschnitt jedoch nicht, so wäre das Stabilitätskriterium nicht erfüllt. Denn eine kleine Änderung in der Länge des Durchschnitts würde die Aussagekraft des Indikators eliminieren und er wäre nicht stabil.
Sind alle zuvor genannten Kriterienprüfungen positiv ausgefallen und ist die Strategie definiert, wird die Strategie einem Out of Sample-Test unterzogen. Dies bedeutet, dass die zuvor definierte Strategie in einem alternativen Zeitraum getestet wird. Bei diesem Zeitraum handelt es sich üblicherweise um einen Zeitraum, der in der Vergangenheit beginnt und bis zum aktuellen Datum läuft. Ist dieser Out of Sample-Test erfolgreich, wird die Strategie verwendet. Der Out of Sample-Test hilft neben weiteren Überlegungen eine Überoptimierung der Strategie für den Backtesting-Zeitraum zu verhindern.
Die in der Strategie verwendeten Indikatoren werden regelmäßig auf ihre Gültigkeit hin überprüft und wenn nötig angepasst oderdurch geeignetere Indikatoren ersetzt.
Für den Test und die Definition einer Strategie müssen zudem noch zwei ganz grundlegende Bedingungen gegeben sein:
Strategien müssen so ausgestaltet sein, dass ihre Umsetzbarkeit auch für institutionelle Investoren möglich ist. Insbesondere müssen also Liquidität und Volumen der investierbaren Assets in einem Umfang gegeben sein, der eine Integration auch in institutionelle Portfolios ermöglicht.
Damit eine Strategie dauerhaft angewendet werden kann, müssen für alle einbezogenen Finanzinstrumente verlässliche historische Marktdatenvorliegen vorliegen. Hierfür verwenden wir Marktdaten von verschiedenen Anbietern wie Bloomberg, Norgate Data und Kinetick.
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