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Banken
Was sind die größten Banken Deutschlands im Jahr 2023?

Hinweis:
Wir haben eine aktualisierte Top 15 veröffentlicht, mit den aktuellen Zahlen per Jahresende 2023.
Sie finden diese Top 15 hier.

Die deutschen Banken haben die Geschäftsberichte für das Jahr 2022 präsentiert. Wir haben uns in diese angeschaut und die Top 15 der deutschen Banken, gemessen an der Bilanzsumme) zusammengestellt. Im Großen und Ganzen ist das Bild gegenüber dem Vorjahr wenig verändert, wenngleich es ein einige bemerkenswerte Veränderungen gab:

Angaben in Mrd. EUR, per 31.12.2022
Quelle: Geschäftsberichte der Banken

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich bei der überwiegenden Anzahl der Banken kaum bis wenig Veränderungen in der Bilanzsumme ergaben. Es gibt jedoch Ausnahmen.

Augenfällig ist vor allem der deutliche Anstieg der Bilanzsumme der Frankfurter J.P. Morgan SE, die zuvor als J.P. Morgan AG firmiert hat. Das Volumen hat sich von 281 Mrd. EUR auf 436 Mrd. EUR um 55% erhöht. Grund hierfür ist nicht etwa eine massive Ausweitung des Geschäfts, sondern die Bündelung des kontinentaleuropäischen Geschäfts in der J.P. Morgan SE. Die J.P. Morgan Bank (Ireland) plc sowie die J.P. Morgan Luxembourg S.A. wurden hierfür auf die Frankfurter SE fusioniert. Im Ergebnis entsteht Deutschlands fünftgrößte Bank, deren Geschäftsvolumen in Schlagdistanz zur Commerzbank ist.

Die zweite Bank, die im vergangenen Jahr ein - wenngleich wesentlich weniger deutliches - Bilanzsummenwachstum zu verzeichnen hatte, ist die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Auch hier ist nicht die Ausweitung des Geschäfts ursächlich, sondern die Übernahme des Berliner Immobilienfinanzierers Berlin Hyp (die Bilanzsumme des Instituts betrug Ende 2022 34,4 Mrd. EUR). Dieser befand sich zuvor im Besitz der deutschen Sparkassen und war bis zur Übernahme ein Schwesterinstitut der Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse.

Einen ebenfalls deutlichen Anstieg der Bilanzsumme ist bei der deutschen ING zu verzeichnen. Dieser ist aber nicht auf eine Bankübernahme oder eine deutliche Ausweitung des Geschäfts, sondern zum überwiegenden Teil auf bilanzielle Effekte zurückzuführen. Infolge des Zinsanstiegs haben sich die Marktwerte von Derivaten, die zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos eingesetzt werden (Zinsswaps), deutlich erhöht. Dies spiegelt sich in einem Anstieg der betreffenden Bilanzpositionen um 19,7 Mrd. EUR auf der Aktivseite sowie um 14 Mrd. EUR auf der Passivseite der Bilanz wider.

Neu in die Top 15 aufgestiegen ist die DekaBank, deren Bilanzsumme um 8,5 Mrd. EUR auf 97,4 Mrd. EUR angestiegen ist und die Landeskreditbank Baden-Württemberg von Platz 15 verdrängt hat.

Nicht berücksichtigt haben wir in unserer Aufstellung die Goldman Sachs Europe SE. Diese hat zwar eine Bilanzsumme von 240 Mrd. EUR gemäß IFRS. Die hohe Bilanzsumme ist jedoch ganz maßgeblich auf bilanzielle Effekte der IFRS-Bilanzierung im Handelsgeschäft und nicht auf klassisches Bankgeschäft zurückzuführen. Das Handelsgeschäft umfasst 190 Mrd. EUR (davon etwa 168 Mrd. aus Zinsderivaten). Zum Vergleich: Auf Grundlage der deutschen HGB-Bilanzierung beträgt die Bilanzsumme lediglich 67 Mrd. EUR. Vor diesem Hintergrund haben wir Goldman Sachs nicht in unserer Top 15-Übersicht berücksichtigt.


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